Aktivist*innen mit Behinderung halten Schilder "Invest in..."

Bericht über das CSF Civil Society Forum und den Global Disability Summit 2025 in Berlin

Am 1. April fand in Berlin das bedeutende CSF Civil Society Forum statt, bei dem Vertreter*innen der Zivilgesellschaft zusammenkamen, um sich auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Dieses Forum bot eine wertvolle Plattform für den Dialog über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der sozialen Gerechtigkeit, Inklusion und Teilhabe.

An den darauffolgenden Tagen, dem 2. und 3. April, erlebte Berlin das Hauptevent des Global Disability Summit 2025 (GDS 2025). Mehr als 4000 Menschen aus der ganzen Welt, darunter viele mit unterschiedlichen Behinderungen, versammelten sich, um ihre Stimmen zu erheben und Lösungen für die Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen zu erarbeiten. Gastgeberländer waren Jordanien, die International Disability Alliance (IDA) und Deutschland.

Die Eröffnungszeremonie am 2. April war ein besonderes Highlight, bei dem der König von Jordanien, der ausscheidende Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der Präsident der IDA die Veranstaltung feierlich eröffneten. In ihren Ansprachen betonten sie die Bedeutung von Inklusion und der globalen Zusammenarbeit für Menschen mit Behinderungen.

Ein zentrales Ergebnis des Summits war die Präsentation der „Amman-Berlin Declaration on Global Disability Inclusion“. Über 80 Länder haben sich bereits verpflichtet, mindestens 15 % ihrer Ausgaben für die 15 % der Menschen mit Behinderungen weltweit bereitzustellen. Diese Erklärung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Stärkung von Inklusion, Teilhabe und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen dar.

Jenny Bießmann mit anderen Aktivist*innen vor einer Fotowand

Unsere Kollegin Jenny Bießmann war alle drei Tage persönlich vor Ort und hatte einen intensiven Austausch auf nationaler und internationaler Ebene mit Menschen aus der Selbstvertretung. Besonders erfreulich fand sie, dass auch junge Selbstvertreter*innen mit Behinderung (Jumemb) aus Deutschland anwesend waren. Inhaltlich wurde zwar nicht viel Neues erzählt, aber sie ist der Meinung, dass die Amman-Berlin Declaration on Global Disability Inclusion ein richtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Es müssen jetzt viele Länder beitreten, damit die Erklärung auch Wirkung entfaltet.

Als Aktivistin war es für sie zudem wichtig, dass auf dem Kongress ein Protest von ENIL organisiert wurde. Das Ziel war es, nochmals darauf hinzuweisen, dass kein Geld in Institutionen fließen darf. Der nächste GDS wird 2028 in Qatar stattfinden, und selbstverständlich steht dieser Termin bereits in ihrem Kalender.

Neben den inhaltlichen Diskussionen bot die Veranstaltung auch reichlich Gelegenheit für Networking. Die Teilnehmenden konnten Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam an Lösungen arbeiten, die die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen weltweit verbessern sollen.